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Was ist eine Panikstörung? Ängste und Panikattacken verstehen und behandeln

In unserer schnelllebigen und oft stressigen Welt sind Angst und Sorgen allgegenwärtige Begleiter. Doch für einige Menschen nimmt diese Angst eine viel intensivere Form an, die weit über alltägliche Sorgen hinausgeht: die Panikstörung. Etwa 2-3% der Bevölkerung in Deutschland sind jährlich von Panikstörungen betroffen. Doch was bedeutet das genau? Und was sind Panikattacken? In diesem Beitrag möchte ich euch erklären, wie sich Panikattacken als Panikstörungen manifestieren, und erläutern, was es heißt, mit dieser Herausforderung zu leben.


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Panikattacken sind weit verbreitet, können aber mit Verhaltenstherapie effektiv behandelt werden.

Was sind Panikattacken?

Stellt euch vor, ihr seid gerade in einer ganz normalen Situation, vielleicht beim Einkaufen oder beim Entspannen zu Hause, und plötzlich, ohne Vorwarnung, fühlt ihr eine Welle intensiver Angst über euch hereinbrechen. Euer Herz beginnt zu rasen, ihr bekommt kaum Luft, und ein Gefühl der Beklemmung erfasst euch. Das sind Panikattacken – plötzliche Ausbrüche intensiver Angst und körperlicher Symptome, die in der Regel innerhalb von Minuten ihren Höhepunkt erreichen.


Symptome einer Panikattacke

Die Symptome einer Panikattacke können vielfältig sein und sich körperlich sowie emotional äußern:

  • Herzrasen oder Herzpalpitationen: Eines der häufigsten und beunruhigendsten Symptome.

  • Atemnot: Das Gefühl, nicht genug Luft zu bekommen.

  • Zittern oder Beben: Eine körperliche Reaktion auf intensiven Stress.

  • Schwindelgefühle oder Benommenheit: Kann bis zur Ohnmacht führen.

  • Schweißausbrüche: Selbst in Ruhezuständen.

  • Gefühl der Entfremdung: Die Welt um euch herum fühlt sich unwirklich an, oder ihr fühlt euch von eurem eigenen Körper losgelöst.

  • Todesängste oder Ängste, die Kontrolle zu verlieren: Hoch belastend und emotional aktivierend Gefühle von Kontrollverlust bis hin zur Todesangst.

Diese Symptome treten oft so plötzlich auf, dass sie von den Betroffenen als Herzinfarkt oder andere lebensbedrohliche medizinische Notfälle fehlinterpretiert werden.


Was ist eine Panikstörung?

Eine Panikstörung liegt vor, wenn diese Panikattacken regelmäßig und unerwartet auftreten und von anhaltender Besorgnis über weitere Attacken oder ihren Folgen begleitet werden. Personen mit Panikstörung leben oft in der ständigen Furcht vor einer neuen Attacke, was ihr Alltagsleben stark beeinträchtigen kann. Diese Angst vor der Angst kann dazu führen, dass sie bestimmte Orte oder Situationen meiden, in der Hoffnung, weitere Attacken zu verhindern – ein Phänomen, das als Vermeidungsverhalten bekannt ist. Menschen, die unter einer Panikstörung leiden, erleben häufig eine erhebliche Einschränkung ihrer Lebensqualität, da die ständige Angst vor einer weiteren Attacke eine dauerhafte Anspannung und Unsicherheit mit sich bringt.


Für Panikstörungen ist charakteristisch:

  • Frauen sind etwa doppelt so häufig betroffen wie Männer.

  • Die Störung beginnt meist im Alter zwischen 20 und 30 Jahren.

  • Weltweit leiden Millionen von Menschen unter dieser Störung, was die Bedeutung einer effektiven Behandlung unterstreicht.

In diesen Zahlen spiegelt sich wider, wie verbreitet und bedeutend das Thema der Panikstörung in unserer Gesellschaft ist. Die gute Nachricht ist jedoch, dass es effektive Behandlungsmöglichkeiten gibt, von denen eine die kognitive Verhaltenstherapie ist.


Behandlung von Panikstörungen durch Verhaltenstherapie


Kognitive Verhaltenstherapie: Ein wirksamer Ansatz

Die kognitive Verhaltenstherapie (KVT) gilt als eine der effektivsten Behandlungsmethoden für Panikstörungen. Diese Therapieform konzentriert sich darauf, die Denkmuster und Verhaltensweisen zu identifizieren und zu verändern, die Panikattacken auslösen oder verstärken.


Die Grundprinzipien der KVT bei Panikstörungen

  1. Kognitive Umstrukturierung: Hier lernen Betroffene, ihre angstauslösenden Gedanken zu erkennen und in Frage zu stellen. Ziel ist es, irrationale Ängste durch realistischere und beruhigendere Gedanken zu ersetzen.

  2. Expositionsübungen: Diese Übungen setzen die Betroffenen schrittweise und kontrolliert den Situationen aus, die Angst auslösen, um so die Furcht davor zu reduzieren.

  3. Atem- und Entspannungstechniken: Diese Methoden helfen, die körperlichen Symptome einer Panikattacke zu kontrollieren und die allgemeine Stressresistenz zu erhöhen.

  4. Selbstwirksamkeit und Coping-Strategien: Die Therapie unterstützt Personen dabei, Fähigkeiten zu entwickeln, um mit zukünftigen Panikattacken umgehen zu können.

Langfristige Erfolge und Selbsthilfe mit Psychotherapie

KVT ist nicht nur kurzfristig effektiv, sondern bietet auch langfristige Lösungen, indem sie den Menschen hilft, ihre eigene Resilienz und Bewältigungsfähigkeiten zu entwickeln. Panikstörungen können das Leben zwar herausfordernd machen, doch mit dem richtigen Verständnis und den passenden Behandlungsmethoden ist ein erfülltes und angstfreies Leben möglich. Wenn du oder jemand in deinem Umfeld von Panikattacken betroffen ist, zögere nicht, professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen. Es gibt immer einen Weg, und niemand muss diesen Weg alleine gehen.


Dein Weg zur Bewältigung von Panikstörungen und Panikattacken in der Online-Therapie

Wenn du unter Panikstörungen oder Panikattacken leidest, biete ich dir in meinen Online-Therapiesitzungen einen sicheren, vertraulichen Raum, um diese Herausforderungen anzugehen. In diesen Sitzungen kannst du in einem geschützten Umfeld über deine Ängste und Sorgen sprechen und dich deinen panikbezogenen Erfahrungen stellen. Gemeinsam entwickeln wir einen individuellen Behandlungsplan, der speziell auf deine Bedürfnisse zugeschnitten ist und auf bewährten Methoden der Verhaltenstherapie basiert.

Durch gezielte Strategien und Übungen helfe ich dir, die Symptome deiner Panikstörung zu verstehen und effektiv zu managen. Du lernst, Angst auslösende Gedanken zu erkennen und umzustrukturieren, und gewinnst dadurch mehr Kontrolle über deine Reaktionen in angstbesetzten Situationen. Ich bin hier, um dich auf deinem Weg zur Überwindung deiner Panikstörungen und -attacken zu unterstützen und gemeinsam mit dir Schritte in ein angstfreieres Leben zu gehen. Ich freue mich von dir zu hören!





Disclaimer: Die Inhalte dieses Blogs dienen der allgemeinen Information und ersetzen keineswegs eine individuelle Beratung, Diagnose oder Therapie. Bei spezifischen psychischen Anliegen ist es wichtig, sich an einen Facharzt oder einen Therapeuten deines Vertrauens zu wenden. Die hier geteilten Informationen und Meinungen sind meine persönlichen Ansichten und sollen nicht als Ersatz für professionelle Hilfe betrachtet werden.


Quellenangaben:

  • Busch, K., Jacobi, F., & Wittchen, H.-U. (2013). Prävalenz, Komorbidität und Geschlechtsunterschiede in der Allgemeinbevölkerung. In Gesundheitsberichterstattung des Bundes (Hrsg.), Depression (S. 21-36). Robert Koch-Institut.

  • Kessler, R. C., & Wang, P. S. (2008). The epidemiology of depression across cultures. Annual Review of Public Health, 29(1), 283-306.

  • World Health Organization. (2021). Depression. Fact sheet.



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