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Psychotherapie, Beratung oder Coaching- wo liegt der Unterschied?

Vielleicht fragst du dich, was genau eine psychologische Psychotherapie ist und wie man sie von einer Beratung oder einem Coaching unterscheiden kann. Als Psychologische Psychotherapeutin höre ich diese Frage häufig und möchte heute versuchen, ein wenig Licht ins Dunkel zu bringen. Jeder dieser Ansätze hat seinen Sinn und Zweck, je nachdem, welche Art von Unterstützung du suchst. Wo aber liegt nun der genaue Unterschied?


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Beratung, Coaching und Psychotherapie unterscheiden sich in ihrer Zielgruppe, die sie ansprechen.

Psychologische Beratung: Krisen und Probleme meistern

Die psychologische Beratung ist wie ein GPS im Leben. Du weißt nicht so recht, wo es langgehen soll und brauchst jemanden, der dir sagt, welche Straße du nehmen musst, um ans Ziel zu kommen. Es wird dir also geholfen, Probleme zu lösen, Entscheidungen zu treffen und Herausforderungen zu meistern. Du kannst mit verschiedenen Themen eine Beratungssitzung aufsuchen. Um nur einige Themen zu nennen, gehören hierzu z.B. Konflikte in Beziehungen oder im Job, belastende Lebensereignisse, Stress oder eine fehlende berufliche Orientierung. Ähnlich zum GPS und der Satellitenausrichtung wird in der psychologischen Beratung dein Standpunkt sowie dein Ziel gut erfasst und die wirksamsten Mittel genutzt, um dich richtig zu navigieren. Da du dich weniger verläufst, kann dein Kontrollerleben gesteigert werden. Durch die aktive Arbeit an Problemen und Konflikten, kann die psychologische Beratung als Schutzschirm verstanden werden, die dich vor einer Verschlechterung deiner mentalen Gesundheit bewahrt. Es liegt keine psychischer Erkrankung vor (und somit keine Diagnose), weshalb sie nicht von der Krankenkasse getragen wird.



Psychologisches Coaching: Ziele erreichen

Das psychologische Coaching ist wie ein Personal Trainer für dein Leben. Du hast klare Ziele und willst dich verbessern, aber du brauchst jemanden, der dir sagt, wie du das am besten anstellen kannst. Um dein volles Potential auszuschöpfen, werden Stärken identifiziert und Hindernisse erfasst. Im Fokus liegt die Entwicklung von Fähigkeiten und eine genaue Definition deiner Ziele. Wenn du dich persönlich oder beruflich weiterentwickeln willst, kann ein psychologisches Coaching hilfreich sein. Deine Krankenkasse übernimmt diese Kosten jedoch nicht, da du gesund bist (und auch hier keine Diagnose vorliegt). Dennoch gilt, wenn du psychologische Techniken erlernst, bist du für mentale Herausforderungen besser gewappnet und beugst Risiken vor.



Psychologische Psychotherapie

Die psychologische Psychotherapie ist wie ein Arztbesuch für deine Gemüt. Du hast emotionalen Schmerz und brauchst jemanden, der dir hilft, ihn zu verstehen und zu behandeln. Ein Psychotherapeut bzw. eine Psychotherapeutin arbeitet mit dir daran, die Ursachen von deinem psychischen Leiden zu verstehen und hilft dir, sie anzugehen.

Es gibt verschiedene Ansätze der psychologischen Psychotherapie. Einer davon ist die (kognitive) Verhaltenstherapie. Sie basiert auf der Annahme, dass Gedanken, Gefühle und Verhalten miteinander verbunden sind. Ungünstige Gedankenmuster und Verhaltensweisen werden dabei als Kern mentalen Leidens verstanden. Die Verhaltenstherapie zielt darauf ab, diese problematischen Muster zu erkennen und zu verändern, um Symptome zu lindern und die Lebensqualität zu verbessern.

Die Abrechnung einer psychotherapeutischen Behandlung mit der Krankenkasse ist grundsätzlich möglich, wenn eine psychische Erkrankung diagnostiziert wird. In Deutschland wird zwischen gesetzlichen und privaten Krankenkassen unterschieden. Um mit der gesetzlichen Krankenkasse abrechnen zu dürfen, brauchen psychologische Psychotherapeut:innen einen Kassensitz. Leider werden weiterhin, gerechnet auf den hohen Versorgungsbedarf, viel zu wenig Kassensitze zur Verfügung gestellt. Es gibt also genügend ausgebildete psychologische Psychotherapeut:innen, die die Behandlung von Kassenpatient:innen übernehmen möchten, aufgrund der Rarität der Kassensitze allerdings nicht können. Viele Psychotherapeut:innen machen sich deshalb in einer Privatpraxis selbstständig, denn für die Abrechnung mit der privaten Krankenkasse ist kein Kassensitz nötig. Dies ist einer der Gründe, warum die Wartelisten von psychotherapeutischen Praxen mit Kassensitz explodieren.

Es sollte beachtet werden, dass die Verträge mit der privaten Krankenkasse sehr unterschiedlich sein können. Inwieweit und unter welchen Rahmenbedingungen eine Psychotherapie abgerechnet werden darf, sollte deshalb vorher abgeklärt werden.


Ein wichtiger Punkt zum Schluss: Eine psychologische Psychotherapie dürfen nur ausgebildete Psychotherapeut:innen oder Ärzt:innen durchführen. Für die Beratung und das Coaching gibt es solche Voraussetungen nicht.


Ob Coaching, Beratung oder Therapie - siehst du einen Bedarf bei dir? Ich würde unglaublich gerne mit dir arbeiten.


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